Wie erwartet hat Apple eine neue Generation des MacBook Air vorgestellt. Zwar sieht es äußerlich so aus wie sein Vorgänger, aber unter der Haube hat sich fast alles verändert: Für deutlich mehr Leistung sorgt die neueste Generation von Intel-CPUs namens Sandy Bridge, für die schnelle Anbindung der Peripherie gibt es einen Thunderbolt-Port. Neu sind zudem Mac OS X Lion sowie die beleuchtete Tastatur. ZDNet hat das neue MacBook Air in der 949 Euro teuren 11,6-Zoll-Ausführung getestet.
Im Oktober 2010 kam die 11,6-Zoll-Version des MacBook Air auf den Markt – und damit das kleinste und dünnste Notebook mit Apfel-Logo. Die kompakten Abmessungen bedeuteten allerdings auch Kompromisse. So arbeitete im Innern ein schon bei der Einführung des Geräts veralteter Core-2-Duo-Prozessor. Auch der fehlende SD-Speicherkartenslot sowie die nicht beleuchtete Tastatur sorgten für Kritik. Jetzt steht der Nachfolger in den Läden, und der hat immerhin zwei der drei Probleme aus der Welt geschafft.
Sowohl im 11,6- als auch im 13-Zoll-MacBook Air gibt es nun eine Core-i5-CPU der zweiten Generation. Und endlich gibt es auch beim ultraflachen MacBook eine beleuchtete Tastatur. Außerdem hat das Gerät noch zwei weitere Features an Bord, nämlich das neue Mac OS X Lion sowie den flotten Thunderbolt-Anschluss zur Übertragung von Daten und Bildinhalten.
Das kleine 11,6-Zoll-Modell lässt aber nach wie vor den SD-Speicherkartenslot vermissen. Auch die Optionen für Arbeits- und Festspeicherausstattung sind begrenzt: Das Einsteigermodell für 949 Euro bringt lediglich 2 GByte RAM und 64 GByte SSD-Speicher mit. Das ist nicht gerade rekordverdächtig, und somit empfiehlt sich das besser ausgestattete Modell mit doppelt so viel RAM und Festplattenplatz für 200 Euro Aufpreis. Mit dem aktuellen Facelift des MacBook Air ist der Flachmann der günstigste Apple-Mobilrechner geworden. Denn das weiße MacBook gibt es nicht mehr.
Apples MacBook Air |
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Hersteller | Apple | Apple | Apple | Apple |
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Modell | MacBook Air 11,6“ | MacBook Air 11,6“ | MacBook Air 13,3“ | MacBook Air 13,3“ |
Ausführung | MC968D | MC969D | MC965D | MC966D |
Preis | 949 Euro | 1149 Euro | 1249 Euro | 1499 Euro |
Display-Diagonale | 11,6 Zoll | 11,6 Zoll | 13,3 Zoll | 13,3 Zoll |
Display-Auflösung | 1366 x 768 | 1366 x 768 | 1440 x 900 | 1440 x 900 |
Festplatte | 64 GByte | 128 GByte | 128 GByte | 256 GByte |
Prozessor | Intel Core i5, 1,6 GHz | Intel Core i5, 1,6 GHz | Intel Core i5, 1,7 GHz | Intel Core i5, 1,7 GHz |
RAM | 2 GByte | 4 GByte | 4 GByte | 4 GByte |
optisches Laufwerk | nein, optional extern | nein, optional extern | nein, optional extern | nein, optional extern |
SD-Kartenleser | nein | nein | ja | ja |
Größe | 30,0 x 19,2 x 1,7 cm | 30,0 x 19,2 x 1,7 cm | 32,5 x 22,7 x 1,7 cm | 32,5 x 22,7 x 1,7 cm |
Gewicht | 1,08 kg | 1,08 kg | 1,35 kg | 1,35 kg |
Grafik | Intel HD Graphics 3000 | Intel HD Graphics 3000 | Intel HD Graphics 3000 | Intel HD Graphics 3000 |
Webcam | 0,3 Megapixel | 0,3 Megapixel | 0,3 Megapixel | 0,3 Megapixel |
Anschlüsse | MagSafe Stromanschluss, 2 x USB 2.0; ThunderBolt, 3,5 mm Klinke (Kopfhörer) | MagSafe Stromanschluss, 2 x USB 2.0; ThunderBolt, 3,5 mm Klinke (Kopfhörer) | MagSafe Stromanschluss, 2 x USB 2.0; ThunderBolt, 3,5 mm Klinke (Kopfhörer) | MagSafe Stromanschluss, 2 x USB 2.0; ThunderBolt, 3,5 mm Klinke (Kopfhörer) |
Akku | 35 Wh | 35 Wh | 50 Wh | 50 Wh |
Wireless | Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n | Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n | Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n | Bluetooth 4.0, WLAN 802.11 a/b/g/n |
Garantie | 1 Jahr | 1 Jahr | 1 Jahr | 1 Jahr |
mögliche Upgrades | auf 4 GByte RAM für 100 Euro | auf 1,8 GHz Core i7 für 150 Euro, auf 256 GByte SSD-Speicher für 300 Euro | keine | auf 1,8 GHz Core i7 für 150 Euro |
Design
Optisch gibt es keine Unterschiede zum Vorgänger. Das geht in Ordnung, denn das nach vorne schlank zulaufende, elegante Alu-Chassis des Air mit seinem messerscharfen Profil an der Vorderseite sorgt immer noch für Begeisterung. Das bewährte Unibody-Alu-Gehäuse ist weiterhin State-of-the-art, es fühlt sich wertig an und sorgt für eine anständige Stabilität. Dazu kommen die bekannten technischen Finessen wie der magnetische Verschluss, der den Deckel geschlossen hält.
An den Abmessungen hat sich nichts getan: Vorne ist das neue Model 3 Millimeter dick, hinten 1,7 Zentimeter. Auch das Gewicht ist mit knapp 1,1 Kilogramm unverändert. Die übrigen Abmessungen – 30,0 mal 19,2 Zentimeter – können sich wahrlich sehen lassen.
Die große Tastatur und das hervorragende Multitouch-Trackpad aus Glas kennt man schon von anderen MacBooks. Lediglich die Funktionstasten fallen beim MacBook Air etwas schmal aus. Doch in Anbetracht der Abmessungen des Geräts kann man damit leben, zumal es sich hier hervorragend tippt. Im Vergleich zu einem Standard-MacBook sind die Tasten minimal kürzer und haben einen kleineren Hub.
Besonders erfreulich ist, dass es die schmerzlich vermisste Tastenbeleuchtung nun endlich auch beim MacBook Air gibt. Wer einmal damit gearbeitet hat, möchte nicht mehr darauf verzichten. Passend dazu gibt es jetzt bei den Funktionstasten zwei für die Regelung der Helligkeit.
Beeindruckend ist die verhältnismäßig große Handballenablage unterhalb der Tastatur. Das ist eine Seltenheit bei den Ultraportablen und auch der Grund dafür, warum das MacBook Air einen so verhältnismäßig breiten Rahmen um sein Display trägt. Für die Ergonomie beim Arbeiten ist das eine tolle Sache, aber tatsächlich würde in den Display-Deckel auch schon ein 12-Zoll-Panel passen. Das sollte für die nächste Generation auf Apples Aufgabenliste stehen.
Das große Multitouch-Trackpad gehört wie gehabt zu den besten, die es überhaupt gibt. Die berührungssensitive Fläche ist an der Oberseite aufgehängt und kann komplett wie ein Knopf nach unten gedrückt werden. Selbstverständlich ist aber auch das bekannte Tippen zur Bestätigung möglich – was die meisten dem Knopfdruck vorziehen. Leider ist es standardmäßig deaktiviert.
Kein anderer Hersteller hat es bislang geschafft, einen ähnlich großen, gut reagierenden und qualitativ vergleichbar hochwertigen Mausersatz in sein Notebook einzubauen. Für einen so kleinen Mobilrechner schenkt Apple dem Trackpad viel Platz, aber man braucht ihn auch – und wird jeden Quadratmillimeter schätzen. Allein schon für die große Auswahl an Multitouch-Gesten, die das neue Mac OS X Lion mitbringt. Die paar Wisch- und Zoombewegungen, die man von Windows kennt, sind kein Vergleich dazu.
Ausstattung
Auf allen neuen MacBooks ist Lion standardmäßig installiert. Damit bootet das Gerät sehr schnell, sogar flotter als ein iPad. Apple nennt das Instant On – wobei „sofort“ ein bisschen übertrieben ist. Es sei denn, das Betriebssystem wurde nicht heruntergefahren, sondern ist nur im Ruhezustand: Dann wacht es tatsächlich sofort wieder auf. Gründe, auf den Ruhezustand zu verzichten, gibt es übrigens kaum. Denn die Standby-Zeit ist ebenfalls auf iPad-Niveau – wer das Gerät einen Tag nicht benutzt, muss keine spürbare Akku-Entladung feststellen.
Das 11,6-Zoll-MacBook-Air ist wie gehabt das einzige mit einem Seitenverhältnis von 16:9 (der größere Bruder kommt im 16:10-Format) und hat die bekannte Display-Auflösung von 1366 mal 768 Pixeln. Das ist ordentlich für so eine kleine Anzeige und resultiert in einer angenehm scharfen Darstellung. Auch die Helligkeit ist vorbildlich. Eine starke Blickwinkelabhängigkeit kennt der kleine Apple ebenfalls nicht. Im Gegensatz zu den MacBook-Pro-Modellen hat das Air keine Scheibe, die sich bündig über die komplette Oberfläche zieht. Stattdessen gibt es einen breiten, silberfarbenen Rahmen um die Anzeige. Leider ist das Panel mit einer Hochglanzbeschichtung versehen, Spiegelungen sind also vorprogrammiert. Sie fallen aber bei einem so kleinen Display nicht so stark ins Gewicht. Eine Option für einen matten Screen gibt es nicht.
Apple-typisch klingt der integrierte Lautsprecher ordentlich, allerdings ist seine Lautstärke eingeschränkt. Bereits das Betrachten einer Fernsehsendung in einem Hotelzimmer mit dröhnender Klimaanlage bringt die akustischen Fähigkeiten des Geräts an seine Grenzen. Damit ist es in diesem Punkt etwa auf dem Niveau des iPad 2. Am besten setzt man für solche Fälle hier wie dort auf Kopfhörer.
Die über dem Display eingebaute Webcam ist im Gegensatz zu den Kameras, die Apple beim MacBook Pro verbaut, nicht HD-fähig. Dementsprechend hält sich auch die Qualität in Grenzen. Tests unter verschiedenen Lichtbedingungen mit Photo Booth und FaceTime zeigen, dass das Bild insgesamt in Ordnung ist, aber schnell körnig wirkt. Eine mäßige Umgebungsbeleuchtung verstärkt den Effekt noch. Eigentlich schade, zumal Apple ja derzeit in seinen Marketing-Aktionen starken Wert auf Videotelefonie legt.
Trotz der kleinen Abmessungen des 11-Zöllers gibt es im neuen Modell einen Thunderbolt-Anschluss anstelle des bisherigen Mini DisplayPort. Thunderbolt ist ein Hochleistungsbus, der eine Reihe unterschiedlicher Protokolle überträgt. So kommt über das Thunderbolt-Kabel beispielsweise auch Ethernet und USB auf ein Macbook Air. Beide Schnittstellen sind im neuen 27-Zoll-Apple-Display integriert, womit es als Docking Station fungiert. An den Thunderbolt-Port lässt sich aufgrund der elektrischen und physikalischen Kompatibilität auch ein DisplayPort-Screen anschließen. Derzeit gibt es jedoch kaum Thunderbolt-Equipment, was den Praxisnutzen der Schnittstelle einschränkt.
Das 11,6-Zoll-MacBook Air hat wie sein Vorgänger keinen SD-Kartenleser. Das Feature ist nach wie vor dem 13-Zöller vorbehalten. Eine Entschuldigung dafür gibt es nicht, denn schließlich hat jedes 300-Dollar-Netbook dieses Features und auch im flachen Gehäuse des MacBook wäre Platz dafür gewesen. Angesichts der eingeschränkten Speicherkapazität des MacBook Air hätte man dieses Feature begrüßt.
Einen Ethernet-Port oder ein integriertes 3G-Modul gibt es nach wie vor nicht. Wer mit dem Gerät unterwegs online gehen möchte, was sich angesichts der kompakten Abmessungen und des niedrigen Gewichts anbietet, ist auf WLAN angewiesen oder muss einen USB-3G-Stick verwenden. Von Apple hätte man sich hier eine elegantere Lösung gewünscht.
Leistung
Apple überspringt mit dem neuen MacBook Air eine CPU-Generation und steigt vom veralteten Core 2 Duo auf einen Core i5 der Sandy-Bridge-Generation um. Der leistet pro Takt deutlich mehr und bietet Hyperthreading sowie Turbo Boost.
Einen Rückschritt gibt es dagegen im Bereich Grafik, da statt des Nvidia-Chipsatzes mit Geforce 320M die in die Intel-CPU integrierte Graphics HD 3000 zum Einsatz kommt. In Call of Duty 4 bei 4x Antialiasing und der nativen Auflösung von 1366 mal 768 Pixeln erreicht das neue MacBook Air 18,9 Frames pro Sekunde. Für ein einigermaßen flüssiges Gameplay braucht es mindestes 30 Frames pro Sekunde. Zum Vergleich: Das bisherige Modell schafft 40,5 Frames pro Sekunde. Zwar ist die Apple-Maschine nicht als Gaming-Laptop positioniert, ein so deutlicher Rückschritt bei der 3D-Performance wird aber niemanden begeistern.
Im 949 Euro teuren Basismodell kommt ein Core i5-2467M zum Einsatz. Der Ultra-Low-Voltage-Doppelkern läuft mit 1,6 GHz und hat 3 MByte L2-Cache. Hyperthreading macht aus den zwei echten Kernen vier virtuelle, was die Auslastung der Ausführungseinheiten und damit die Performance erhöht. Turbo Boost übertaktet den Chip kurzzeitig auf bis zu 2,3 GHz.
An Bord sind außerdem 2 GByte RAM (DDR3 1333) und 64 GByte SSD-Speicher. Das Upgrade auf 4 GByte RAM kostet 100 Euro. Weitere Möglichkeiten gibt es zumindest beim Gerät selbst nicht.
Die zweite MacBook-Air-Variante mit 4 GByte Arbeitsspeicher und 128 GByte SSD-Speicher hat einen Preis von 1149 Euro. Als Upgrade stehen ein 1,8-GHz-Core-i7 (4 MByte Cache) für 150 Euro sowie 256-GByte-SSD-Speicher für 300 Euro zur Verfügung.
Apple-Notebooks sind für ihre langen Akkulaufzeiten bekannt. Da ist das MacBook Air keine Ausnahme: Der fest verbaute Stromspeicher hält bei der Wiedergabe eines Videos 276 Minuten. Der Vorgänger brachte es auf 263 Minuten. Trotz der erheblich höheren Rechenleistung kann das neue Modell damit einen kleinen Vorteil für sich verbuchen.
Apple gewährt für das MacBook Air 90 Tage Telefonsupport ab Kaufdatum und lediglich ein Jahr Garantie. Dem Premium-Anspruch wird man damit nicht gerecht. Der Apple Care Protection Plan erweitert sowohl den Telefonsupport als auch die Garantie auf drei Jahre, kostet aber satte 249 Euro.
Fazit
Schon der Vorgänger hat in den Disziplinen Design, Abmessungen und Gewicht überzeugt. Es gibt derzeit kein ähnlich faszinierendes Notebook auf dem Markt. Das neue Modell baut auf diesen Stärken auf, erreicht aber dank Sandy-Bridge-CPU auch eine zeitgemäße Rechenleistung. Abstriche muss man jedoch bei der 3D-Leistung machen, was aber hauptsächlich für Spiele eine Rolle spielt.
Weitere Nachteile sind der fehlende SD-Kartenleser, der angesichts des relativ knapp bemessenen SSD-Speichers äußerst praktisch wäre, sowie die fehlende 3G-Option. Wirklich mobile surfen kann man nur mit einem Stick, der deutlich über das Gehäuse übersteht.
Der Arbeitsspeicher der Einstiegsvariante fällt mit 2 GByte etwas knapp aus. Wer ernsthaft mit dem Gerät arbeiten möchte, sollte unbedingt die 200 Euro Aufpreis für die bessere Ausstattung mit 4 GByte RAM und 128-GByte-SSD in Betracht ziehen.
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